Wasseraufbereitung
Die geförderte Gesamtwassermenge aus den Brunnen der BRW wird zunächst in zwei Teilströme aufgeteilt, um nicht die gesamte Wassermenge enthärten zu müssen. Dieses Prinzip nennt man Teilstromenthärtung, welches den Vorteil hat, dass durch eine Optimierung des zu enthärtenden Teilstromes die Kosten der Anlagentechnik sowie die Betriebskosten für Kalk und Energie verringert werden können. Auch ist durch diese Verfahrenstechnik ein sehr sicherer und stabiler Betrieb möglich.
Der zu enthärtende Teilstrom durchläuft zunächst eine physikalische Entsäuerung. Hier wird auf natürlichem Weg Kohlensäure ausgebblasen und Sauerstoff angereichert. Anschließend fließt das Wasser weiter in die Enthärtung. Der zweite Teilstrom geht mit dem vorhandenen Kohlensäuregehalt an der Enthärtung vorbei, um diese dem enthärteten Wasser anschließen wieder zuzuführen.
Im Enthärtungsprozess durchfließt das zu enthärtende Wasser die Reaktorbehälter von unten nach oben. In den Reaktorbehältern werden kleine Quarzsandkörner eingebracht, diese schwimmen dort und umgeben sich im Laufe der Betriebszeit mit einem Kaltmantel. Damit der Kalk ausfällt und sich an die Kügelchen lagert, muss im Wasser das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht überschritten werden. Dies erfolgt durch die Zugabe von Kalkmilch. Mit einem Teil zugegebenem Kalk, welcher zuvor mit Wasser zu Kalkmilch verdünnt wird, fallen zwei Teile Kalk aus. Die mit Kalk angereicherten Sandkörner werden als sog. Kalkpellets aus dem Reaktor über den Kornmassenabzug entfernt. Es fallen jährlich ca. 2.000 t Kalkpellets an, welche im natürlichen Kreislauf über die Landwirtschaft einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Das enthärtete Wasser fließt durch offene feinste Trübungsteilchen zurück, so dass ein sehr klares und auf 13°dH enthärtetes Trinkwasser zu den vorhandenen Hochbehältern fließt und an die Kunden weiter verteilt wird.
Die gesamte Verfahrenstechnik wird automatisch gesteuert, ist an die zentrale Leitstelle der Rieswasserversorgung angebunden und somit 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr überwacht.
Durch den Einbau einer VV-L Trinkwasserdesinfektionsanlage im Wasserwerk ist eine technisch sichere und zuverlässige Desinfektionsanlage in Betrieb. Diese ist vorsorglich rund um die Uhr in Betrieb.
